Die Aillaud-Schwestern:
Schnell und äußerst treffsicher
Miriam und Carina Aillaud sind 18 und 21 Jahre alt, aber schon Leistungsträgerinnen beim Basketball-Oberligisten TV Groß-Gerau.
Sehr familiär geht es traditionell bei den Basketballern des TV Groß-Gerau zu. Den Mannschaften wird oft nachgesagt, eine einzige große Familie zu sein. Einige Spielerinnen haben Geschwister mit in den Verein gebracht, bei anderen Familien engagieren sich die Eltern rund um den Spielbetrieb. Auch gibt es ein Mutter-Tochter-Gespann im Verein – eine Spielerin der Bezirksligamannschaft hat ihren Nachwuchs mit dem Basketballfieber angesteckt.
In der Oberligamannschaft gibt es seit vergangener Saison ein Schwesternpaar: Carina und Miriam Aillaud. Hier war es die jüngere Schwester Miriam (heute 18 Jahre alt), die ein wenig Überzeugungsarbeit leisten musste. „Ich habe 2010 an einem Schnuppertraining des TV Groß-Gerau teilgenommen und war eigentlich sofort begeistert“, berichtet Miriam.
In der Leichtathletik war die drei Jahre ältere Carina zu dieser Zeit aktiv und beobachtete die Ambitionen ihrer Schwester bei dieser Teamsportart. Ein Besuch bei den Großeltern war es, der sie zum Umdenken bewegte. „Wir hatten dort einen Basketballkorb und natürlich gegeneinander gespielt. Da habe ich sie überredet, doch mal mit mir ins Training zu kommen“, erinnert sich Miriam Aillaud, seit vergangenem Jahr fester Bestandteil der Oberliga-Mannschaft.
Folglich entschloss sich auch die damals 14-jährige Carina vor gut sechs Jahren, es einmal mit Basketball zu versuchen. „Zuerst war ich noch in der Leichtathletik und im Basketball aktiv, aber der Teamsport hat mich dann doch mehr gereizt“, berichtet die Ältere, die seit drei Jahren für die Groß-Gerauer Oberligamannschaft aufläuft. In diesem Team spielen die beiden Schwestern gemeinsam, wie schon in der Jugendzeit. „Beim TV Groß-Gerau dürfen viele Spielerinnen auch in der höheren Jugendklasse aushelfen, und daher haben wir schon immer zusammen in einer Mannschaft gespielt“, berichtet Carina. Durchaus Vorteile hat dies für das Geschwisterpaar und die Mannschaft. „Wir ergänzen uns sehr gut auf dem Feld. Ich spiele vor allem als Aufbauspielerin“, erklärt Miriam, die im Team auch die beste Distanzschützin ist.
„Carina hingegen ist Flügelspielerin. Schnell sind wir beide. Ich weiß immer genau, was Carina machen wird und wie ich sie anspielen kann, umgedreht ist es genauso“, erläutert Miriam Aillaud. Leistungsträgerinnen der Groß-Gerauer Oberligamannschaft sind die Geschwister längst. In dieser Saison ist Miriam die zweitbeste Distanzschützin der gesamten Oberliga, die viertmeisten Punkte dieser Spielklasse hat sie ebenfalls erzielt. Schwester Carina hat vier Punkte mehr auf dem Konto (146) und belegt in dieser Statistik Platz drei.
Aber nicht nur auf dem Basketball-Court verstehen sich die Schwestern sehr gut. Sie sind gleichzeitig Geschwister und beste Freundinnen. „Wir sind vom Alter nicht weit auseinander, daher verstehen wir uns gut, haben ähnliche Interessen und auch den gleichen Freundeskreis. Wenn ich zu einer Freundin gehe, dann ist es nie ein Problem, wenn meine Schwester mitkommen will, umgedreht natürlich ebenso nicht“, so Carina Aillaud.
Beruflich liegen die beiden ebenso nicht allzu weit auseinander. Während Carina ihre Ausbildung zur Industriekauffrau in diesem Jahr abschließen will, hat Miriam gerade an der Frankfurter Goethe-Uni ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften aufgenommen. In der Freizeit gehen beide gerne feiern, bevorzugt natürlich zusammen und mit Freunden. Ebenso steht Shoppen bei beiden vorne auf der Liste der Lieblingsbetätigungen. Und über allem thront der Basketball – jene Sportart, die für beide Schwestern zur großen Leidenschaft geworden ist.
Bilder und Bericht von Marc Schüler